Wieso glauben wir immer wieder Dinge, die nicht wahr sind, nicht stimmen, die uns klein machen, wertlos erscheinen lassen, uns das Leben erschweren, uns runterziehen?
Bruno wird jeden tag von irgendwelchen armen Würstchen aus der vierten Klasse geärgert. Gemobbt, kann man schon sagen.
Immer wieder wird ihm gesagt dass er dumm sei, scheiße aussähe, wie ein Mädchen.
Vor allem aber das „dumm“, das bleibt hängen.
Er tut sich eh schwer, mit Mathe, mit manchem lernen, der Konzentration, und seine Noten spiegeln das leider auch etwas wieder.
Das, in Kombination mit den Aussagen dieser armen Viertklässler, lässt es ihn selbst glauben:
er ist dumm.
Punkt.
Er glaubt nicht uns, seiner Familie, die ihn lieben, und die er liebt und kennt, nein, er glaubt , nun ja, seinem Kopf.
Und sein Kopf wiederholt, was diese hirnlosen Idioten (sorry) ihm täglich an denjenigen werfen.
Toll, oder ?
Der Kopf ist ein Arschloch.
Und man sollte ihm wirklich nicht zu viel glauben.
Wie aber macht man das ?
Ich schaffe das doch selbst nicht.
Mein Kopf, auch so ein Arschloch, sagt mir auch immer wieder was für ein Versager, eine schlechte Mutter, und überhaupt was für ein schlechter Mensch ich bin, ohne Willenskraft, ohne Antrieb, ohne Tatendrang und Aktion… depressiv, launisch, faul, gefangen in tausenden von Mustern, die aus mir einen dahinvegetierenden Waschlappen machen.
Wenn dann mein Sohn sich vor mich hinstellt, mich umarmt und mir sagt, ich sei einfach die beste, positivste und einfach die tollste Mama die es gibt, dann freue ich mich zwar, gebe innerlich aber meinem Arschloch recht.
Es ist doch so verkehrt. So, so verkehrt. Und wie bitteschön, wie lässt sich das UMkehren?