Reha

Herzschlag, Puls hoch, dauerhaft.

Treppenstufen, endlose, rauf und runter, 5. Stock, immer wieder. Laufband, lauf, lauf, lauf nur, denn wenn man läuft, kommt der Kopf kurzzeitig nicht hinterher.

Tränen und Lachen, immer im Wechsel, und dies aus den Tiefen meiner Seele, so voll, so tief.

Glücksgefühl, endlos, ausgedehnt, und eine Sekunde später die Angst, vor was, ich weiß es nicht genau.

Vor allem. Vor mir, vor meinem Kopf, meinem Herz, meinen Gefühlen. Vor dieser Lawine, die hier losgetreten wurde, Lawine. Und sie rollt und rollt, und rollt…

ich rolle mit.

Hydrojetgeblubber, Hände auf meinen Narben, von denen ich wünschte, es wären andere…

Herzinfarkt im eiskalten Bach, der Magen zugeschnürt, kein platz fürs Essen, gar keiner.

Ich steige auf, ich falle, ich laufe wieder auf dem Band, doch zum Entkommen reicht die Puste nicht.

Die Gewichte stemmen, außen stark, innen Wackelpudding, viel zu klebrig, viel zu süß.

Abschiede, immer wieder, und diese unzähligen schönen Momente, in denen einem eigentlich Fremde das Leben retten, das Herz erwärmen, sich einbrennen…

Fremde können so tief ins Herz, wenn man es zulässt.

Ich weiß nicht wohin, oft, die Nadel in den Filz, immer wieder, autsch, in den Finger. Kurz nicht aufgepasst, die Gedanken wieder abgeschweift…

Farbe aufs Papier, dick und fett, raus aus mir, komm schon, raus, so viel Gefühl kann ich nicht tragen.

Atmen. Um dann noch mehr Luft im bauch zu haben, in der die Flugzeuge kreisen….

Wieviel passt rein, bevor ich platze?

Nicht mehr viel.

Atemtherapie, Körperreise, ich gehe die Wände hoch, während andere schlafen…

Warum all das.

Warum hier, warum jetzt, warum so.

Sinnlose Fragen.

Das einzige was bleibt ist weitergehen… die Reise weiter reisen…

und dann sehen, wohin sie führt.

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