Autobahn

Es regnet. Etwas, das schon zum all-akzeptierten Dauerzustand geworden ist.

Gestern, auf der Autobahn, da kam auf einmal die Sonne raus, und mir fiel meine Überraschung über diese angenehme Wärme auf meinem Gesicht auf…

Wann hatte ich das letzte Mal Sonne gesehen ?

Ich musste die Augen schließen und mein Gesicht diesem umarmenden Warm zudrehen.

So etwas machen sonst nur so in sich ruhende Menschen, mit denen ich mich eher nicht in Verbindung bringe.

Jetzt ist es draußen so nass und grau wie am letzten Tag an der Ostsee, dem Horror-Tag, von dessen Heulerei meine Augenregion jetzt noch Zeuge ist.

Der Blick in den Spiegel tut mittlerweile leicht weh, seit zwei Tagen nichts mit der wuchernden Haarpracht gemacht, da kein Fön, und für nasse Haare ist´s zu kalt.

Also renne ich herum wie eine, die seit Tagen das Bett nicht verlassen hat. Ist auch schon alles egal.

Aber ich finde es erstaunlich, wie beschissen man nach zehn Tagen Urlaub aussehen kann – und das ist wirlich bei uns ALLEN so.

Da is sie wieder, diese Diskrepanz.

Zwischen der Vorstellung – Urlaub, Erholung, schöne gemeinsame Zeit – und der Realität.

So fertig war ich schon lange nicht mehr.

Und obwohl mein Alkoholpegel an der Ostsee wirklich schon hoch genug war, wäre mein Wunschabend heute wie folgt :

Kinder abgeben, einheizen, und mir das Hirn vernebeln.

Letzteres werde ich vielleicht tun, aber erst viel zu spät, und erst wenn ich vom ewigen in´s Bett bringen selbst hundemüde und völlig entnervt bin.

Noch drei Nächte bis Montagmorgen.

Wird das reichen, um mich soweit zu erholen, dass ich in der Schule nicht den Anschein erwecke, ich wäre komplett abgestürzt?

Im Moment schwer vorzustellen.

Noch zweieinhalb Stunden…

Noch ne Käsesemmel….

Eine traurige Bilanz hier in diesem Auto…

stinkend, zerknittert, Augenringe, Rettungsring auch…

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